Förderkonzept

Am 01.03.2016 entschied die Schulkonferenz auf Vorschlag einer gemeinsamen pädagogischen Konferenz von Lehrer*innen und Elternvertreter*innen einstimmig, das im Folgenden beschriebene Förderkonzept im April 2016 einzuführen.

Ziel des Förderkonzeptes ist, jeder/jedem Schüler*in ohne Rücksicht auf ihre/seine wirtschaftliche Lage und Herkunft sowie ihres/seines Geschlechtes ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung (§1 des Schulgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen) zu ermöglichen.

3.1.1 Diagnostik und Beratung

Neben Klassenarbeiten, Tests und sonstigen unterrichtlich erbrachten Leistungen, dienen folgende Diagnoseverfahren als Mittel zur Analyse des Lernfortschrittes und der Beratung:

Zu Beginn des Schuljahres wird im Jahrgang 5 eine Diagnosearbeit im Fach Mathematik sowie im Fach Deutsch der „Duisburger Sprachstandstest“ geschrieben, welche landesweit einheitlich sind. Durch die Übermittlung der Ergebnisse erfolgt eine Auswertung, die individuelle Förderschwerpunkte für jede/n Schüler*in aufzeigt. Im Anschluss werden der Mathematik- und Deutschunterricht mithilfe individueller Lernmaterialien so strukturiert, dass Defizite aufgearbeitet werden können. Am Ende des Schuljahres erfolgt ein Re-Test, um Lernerfolge aufzuzeigen.

Im Jahrgang 8 sind die Lernstandserhebungen (Vera 8) ein weiteres Mittel der Diagnose. Aufgrund der Ergebnisse erhalten die Schüler*innen ihren aktuellen Lernstand in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.

Diese Ergebnisse nutzen die Fachkonferenzen jährlich, um mögliche Konsequenzen für den Fachunterricht festzulegen. Ziel dieser Maßnahme ist, ein gutes Abschneiden bei den „Zentralen Abschlussprüfungen“ in Jahrgang 10 zu erreichen.

Um die Lernbiographien unserer Schüler*innen zu begleiten und zu dokumentieren, werden an unseren zweimal jährlich stattfinden Beratungstagen in einem 20-minütigen Elterngespräch der Leistungsstand sowie die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen evaluiert und gemeinsam mit den Eltern individuelle Zielvereinbarungen zur Weiterarbeit verabredet. Die Einhaltung und der Erfolg der Zielvereinbarungen werden am darauf folgenden Beratungstag überprüft und reflektiert.

Tägliche bzw. wöchentliche Möglichkeit zur individuellen Rückmeldung über den Lernfortschritt und zum Sozialverhalten der Schüler*innen bietet das Mitteilungsheft der Comenius-Gesamtschule.

Schüler*innen, die im besonderen Maße einer individuellen Betreuung bedürfen, führen in Absprache mit der Abteilungsleitung Verhaltenstagebücher, welche wöchentlich durch die Sozialpädago*innen im persönlichen Einzelgespräch mit den Schüler*innen reflektiert und kontrolliert werden.

3.1.2 Individuelle Förderung und Forderung im Fachunterricht

3.1.2.1 Rhythmisierung

An der Comenius-Gesamtschule dauert eine Unterrichtsstunde 67,5 Minuten.

Aus den örtlichen Gegebenheiten, wie z.B. der gemeinsamen Nutzung der Mensa mit anderen Schulen oder dem Bemühen, durch intelligentes Zeitmanagement den Comenius-Kindern überfüllte Schulbusse zu ersparen, entwickelten wir folgendes Zeitraster:

Tagesrhythmus

Schulbeginn 07.50 Uhr
1. Stunde 07.50 Uhr bis 08.57 Uhr
2. Stunde 09.05 Uhr bis 10.12 Uhr
Hofpause 10.12 Uhr bis 10.33 Uhr
3. Stunde 10.33 Uhr bis 11.40 Uhr
4. Stunde 11.48 Uhr bis 12.55 Uhr
Mittagspause 12.55 Uhr bis 13.43 Uhr
5. Stunde 13.43 Uhr bis 14.50 Uhr
Freiwillige Förderkurse (Deutsch/ Englisch/ Mathematik) Angebot unseres Kooperationspartners BEBS e.V. in der Mittagspause und /oder  14.55 Uhr bis 15.40 Uhr

Wochenrhythmus

Montags, mittwochs und donnerstags wird nach dem o.a. Tagesrhythmus unterrich­tet. Dabei haben die einzelnen Klassenstufen festgelegte Tage für die Förderkurse der BEBS e.V.:

Montag:       5 und 6

Mittwoch:     7 und 8

Donnerstag: 9 und 10

Dienstags und freitags bieten wir in Zusammenarbeit mit unserem Kooperations­partner BEBS e.V. eine optionale Betreuung an. Dienstagnachmittags haben die Kinder die Möglichkeit zur freiwilligen Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Sport, Musik oder Kunst.

3.1.2.2 Fachunterricht

Fachliche Inhalte, wie sie durch die Kernlehrpläne des Landes NRW und die schul­internen Lehrpläne vorgegeben werden, werden im Fachunterricht vermittelt. Dieser wird im Geiste einer Schule des längeren gemeinsamen Lernens im Klassenverband erteilt, d.h. die Schüler*innen lernen gemeinsam. Um der Unterschiedlichkeit der Kinder gerecht zu werden, wird in drei Niveaustufen unterrichtet (innere Differenzierung). Außerdem erhalten Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach ihren individuellen Bedürfnissen Hilfestellungen. Offene Unterrichtsformen, selbstgesteuertes Lernen, kooperative Methoden oder Elemente des Lernen Lernens sorgen für eine hohe Individualität im Lernvorgang.

Ab Klasse 7 nehmen wir in den Fächern Mathematik und Englisch eine äußere Differenzierung in Grund- und Erweiterungskurse vor. Ab Klasse 9 wird auch in den Fächern Deutsch und Chemie eine äußere Differenzierung in Grund- und Erweiterungskurse vorgenommen.

3.1.2.3 Lernzeiten

Notwendige Übungsphasen in den Hauptfächern werden in den Lernzeiten durchgeführt. Die Schüler*innen erhalten Lernaufgaben, die sie selbständig bearbeiten. Die Lernaufgaben enthalten jeweils ein Fundamentum und ein Additum, um der Leistungsfähigkeit und dem Lerntempo jedes Kindes gerecht zu werden. Die eingesetzten Lehrkräfte bestätigen die Erledigung der Aufgaben durch ihre Kontrolle. Die Lernaufgaben dürfen von den Kindern jederzeit mit nach Hause genommen werden, um den Eltern einen Überblick über die Arbeit der Kinder zu geben.

Der ritualisierte Ablauf der Lernzeiten ist in vier Phasen unterteilt. Zu Beginn der Lernzeit erhalten die Schüler*innen Zeit, ihren Arbeitsplatz sowie ihre Lernzeitaufgaben zu organisieren und bereitzulegen. Während der anschließenden „Einzelarbeits-phase“ und „Flüsterphase“ bearbeiten die Schüler*innen selbstverantwortlich und eigenständig ihre Lernaufgaben. Gleichzeitig wird hier die Einhaltung von Gesprächsregeln und das kooperative Lernen eingeübt. Die letzte Phase der Lernzeit dient der Selbstkontrolle der zu erledigten Aufgaben sowie der Reflexion des eigenen Lernverhaltens. Eine abschließende Vergabe von Lernzeitpunkten soll die Lernmotivation und Eigenverantwortung der Schüler*innen fördern.

3.1.2.4 Ampelsystem

Zur Förderung der Einhaltung von Schulregeln, des kooperativen Lernens und der Feedbackkultur wurde ab dem Schuljahr 2018/19 ein Ampelsystem ab dem fünften Jahrgang eingeführt, welches den Schüler*innen eine individuelle Rückmeldung ihres eigenen Verhaltens nach jeder Unterrichtsstunde gewährleistet, um somit das soziale Miteinander und die Eigenverantwortung der Schüler*innen zu fördern.

3.1.2.5 Lobkultur

Über das Mitteilungsheft (Lobseiten) haben die Schüler*innen und Lehrer*innen die Möglichkeit, eine individuelle, positive Rückmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten nach jeder Unterrichtsstunde zu erhalten bzw. zu erteilen. Schüler*innen, die während des Unterrichts besonders viele Lobe erhalten, sich für die Klassengemeinschaft oder die Schulgemeinschaft engagieren, sowie Wettbewerbe gewinnen, werden auf den viermal jährlich stattfindenden Stufenversammlungen geehrt. Personen, die sich im herausragenden Maße für die Schulgemeinschaft engagiert haben, werden jährlich mit der Comeniusmedaille geehrt.

3.1.2.6 Förder- und Forderkurse

Zusätzlich zum Regelunterricht bieten unsere Förderkurse im Nachmittagsbereich am Montag, Mittwoch und Donnerstag weitere Möglichkeit der individuellen Förderung. Die Fachkonferenzen haben Themenschwerpunkte formuliert und für jede einzelne Förderstunde einen Lerninhalt festgelegt. Die Anmeldung zu den Förderkursen erfolgt durch die Erziehungsberechtigten. Die Teilnahme ist freiwillig, aber für ein Halbjahr verpflichtend. Durch die festgelegten Lerninhalte erhalten die Erziehungsberechtigten einen Überblick der Förderinhalte.

Forderkurse finden parallel dazu statt. Kolleg*innen bieten aus unterschiedlichen Bereichen Kurse für interessierte Schüler*innen an.

Die Kurse finden nicht statt, wenn die Lehrerversorgung nicht zu 100% sichergestellt ist.

Außerdem haben die Schüler*innen der Comenius-Gesamtschule die Möglichkeit, an dem Projekt „Schüler-helfen-Schülern“ teilzunehmen, welches die individuelle Nachhilfe durch Schüler*innen der höheren Klassen anbietet.

3.1.2.7 Deutsch als Zweitsprache

Schüler*innen, die als Seiteneinsteiger an unsere Schule kommen, erhalten einen individuell auf ihre Bedürfnisse und ihren Wissensstand abgestimmten Stundenplan. In dem speziell für diese Kinder eingerichteten DAZ-Unterricht erhalten diese Schüler*innen gezielt auf ihren Leistungsstand abgestimmte Unterrichtsmaterialien und werden dabei von gezielt fortgebildeten Lehrpersonen beschult. Genauere Informationen hierzu sind dem „DAZ-Konzept“ zu entnehmen.

3.1.2.8 Soziales Lernen

Ein weiterer Schwerpunkt der Comenius-Gesamtschule ist das soziale Lernen. Mit dem sozialen Training ab Jahrgangsstufe 5 fördern wir die Sozialkompetenz unserer Schüler*innen. Im Rahmen des Projektes „Soziale Klasse“ erarbeiten unsere Sozialpädagog*innen in Zusammenarbeit mit der Klassenleitung gemeinschaftlich Klassenregeln, leisten Hilfestellungen bei Problemen und Konflikten innerhalb der Klasse und üben die eigenständige Durchführung eines Klassenrates ein. Darüber hinaus werden ausgewählte Schüler*innen der oberen Jahrgänge zu Streitschlichtern ausgebildet und bieten eine zusätzliche Anlaufstelle bei Fragen zum Schulleben und Konflikten. Im Rahmen der Projektwoche werden unterschiedliche Projekte zur Förderung der Sozialkompetenz in diversen Bereichen angeboten. Des Weiteren besteht für Schüler*innen ab dem Alter von 14 Jahren die Möglichkeit, sich zu Sporthelfe*innen ausbilden zu lassen und so aktiv das Pausenangebot mitzugestalten. Nähere Ausführungen enthält das „Präventionskonzept“ der Comenius-Gesamtschule.

3.1.2.9 Brückenklasse

Für Schüler*innen, die sehr unregelmäßig am Unterricht teilnehmen und sich dem Regelunterricht entziehen, bietet die Comenius-Gesamtschule die Beschulung in der „Brückenklasse“ an. Unsere Sozialpädagogen arbeiten hier sehr eng mit den betroffenen Schüler*innen zusammen, um ihnen die Teilhabe am Bildungssystem zu ermöglichen. Weitere Informationen entnehmen sie dem Konzept der Brückenklasse.

3.1.2.10 Außerschulische Fördermaßnahmen

Um die Förderung an der Comenius-Gesamtschule auf eine breite Basis zu stellen, werden wir immer wieder einzelne Fördermaßnahmen anbieten und diese nach und nach in unser Konzept implementieren. Folgende Maßnahmen werden regelmäßig durchgeführt:

Sprachlicher Bereich:

  • Besuch der Stadtbibliothek durch alle fünften Klassen
  • Teilnahme aller fünften Klassen am Verkehrsquiz des Rhein-Kreises-Neuss
  • Vorlesewettbewerb Jahrgang 6
  • „SchmExperten“ Jahrgang 6
  • Erasmusprojekt
  • Teilnahme am Wettbewerb „Big Challenge“
  • DELF im Fach Französisch

Mathematisch / Naturwissenschaftlicher Bereich

  • Mathematikwettbewerb
  • Projekt „TuWaS! Rheinland – Technik und Naturwissenschaften an Schulen

Sozialer Bereich:

  • Antiaggressionstraining in Jahrgang 6
  • Informationsveranstaltung zum Thema Cybermobbing in Jahrgang 7

Sportlicher Bereich:

  • Sponsored Walk (in unregelmäßigen Abständen oder alle zwei Jahre)
  • Teilnahme am Neusser Sommernachtslauf
  • Golf AG

Kultureller Bereich

  • Verschiedene Projekte in Zusammenarbeit mit KRASS e.V.

Weitere Projekte und Lernorte sind den schulinternen Lehrplänen zu entnehmen.